Jetzt sitze ich wieder in meiner Heimat und denke an meine Zeit in Wien.
Ich bin Marike, die Freiwillige aus Bremen, die die kleinen Giraffen von September 2022 bis Juli 2023 begleiten durfte. Ich genieße die kleinen Dinge im Leben: Ein Kinderlachen, Wind am Meer, bunte Blätter, Sonnenschein, gemütliche Cafés und flauschige Pullis.
Im Frühjahr 2022 habe ich mein Abitur gemacht und wenige Monate später begann schon mein Abenteuer in Wien.
Von den flachen Ebenen Norddeutschlands, aus den mit Flüssen durchzogenen Mooren ging es für mich in die bergige Landschaft Österreichs.
Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen, als ich das erste mal vor der Tür der Kindergruppe stand. Ich war so aufgeregt. Doch dann hat eine kleine Hand nach meiner gegriffen, mich in die Spielecke gezogen und mit mir angefangen eine Burg aus Holzsteckern zu bauen. Und schon war ich ein Teil des Giraffendlandes.
Ein Jahr Kindergruppe! Ein Jahr zwischen Kinderlachen, Fantasiegeschichten ausdenken, im Wald Tipis bauen, im Laub verstecken, barfuß über die Wiesen rennen, in Pfützen springen, Witze erzählen und über Baumstämme balancieren. Wir haben Kissenschlachten gemacht, Fußball gespielt, uns gegenseitig zu Schmetterlingen und Vampiren geschminkt, gesungen und Instrumente gespielt. Wir haben Geburtstage gefeiert und norddeutsche Franzbrötchen gebacken.
Mein Jahr in der Kindergruppe werde ich niemals vergessen!
Unser Alltag war bunt, lebendig und aufregend. Ich durfte die Kinder jeden Tag begleiten, sie in verletzlichen Momenten trösten und mich mit ihnen freuen, wenn sie etwas Neues gelernt haben. In diesem Jahr durfte ich so viel Neues lernen und das tat ich jeden Tag mit den Kindern zusammen. Neue Wiener Wörter, österreichisches Essen, Lieder, Spiele und wie man Kindern mit Respekt und auf Augenhöhe begegnet.
Kindern Freiheiten zu lassen, sie in ihrer freien Entwicklung zu unterstützen, sie frei spielen zu lassen und die Bedürfnisse der Kinder zu verstehen, ist auch eine besondere Aufgabe an mich selbst gewesen. Um den gerecht zu werden, durfte ich auch lernen meine eigenen Grenzen zu setzen. Viel lernen durfte ich auch über bedürfnisorientierte Erziehung, Elternverwaltung und Krisenmanagement.
Besonders inspiriert hat mich die Leidenschaft und die Zuneigung mit der die Betreuer und Betreuerinnen die Kinder in ihrem Alltag begleitet haben. Durch die Warmherzigkeit war ich von Tag eins an ein Teil der kleinen Giraffenfamilie.
Danke liebes Giraffenland für diese unvergessliche Zeit!
Ein Jahr als ESK- Freiwillige. Mit dem europäischen Freiwilligendienst kamen viele wunderbare Menschen in mein Leben.
Wir haben uns gegenseitig in Österreich besucht, sind zusammen gereist, haben zusammen neue Städte und Länder erkundet, im Regen und auf Konzerten getanzt und zusammen Heimweh gehabt. In diesem Jahr durfte ich Berge, Städte und Seen Österreichs kennenlernen. Aber auch die Nachbarländer Österreichs waren vor uns nicht sicher. Ich durfte lernen, was es heißt auf sich alleine gestellt zu sein und mit Menschen aus anderen Kulturen zusammen zu leben.
Ein Jahr in Wien. Ich erinnere mich an die oft viel zu vollen U-Bahnen, an Achterbahnfahrten im Prater, an schwimmen in der Donau und an schlendern auf Christkindlmärkten. Ich vermisse den Dialekt, die Heurigen, Gˋspritzen, den weltbesten Kaiserschmarren und die Kaffees in den Kaffeehäusern. Im bunten Wien wurde uns nie langweilig.
Nach 11 Monaten in dieser wunderschönen Stadt kann ich nun sagen, dass sie ein Zuhause für mich geworden ist.
Danke Wien, dass du so lieb zu mir warst. Bussi und Baba!
Eure Mamarike